Ich war meiner Richtigkeit sicher,
befand mich doch immer im Recht,
gewiss sah ich die Welt im klaren Licht
– und fehlte doch.
In großer Mühe um Genauigkeit,
fristgerechter Zielerlangung
und objektiver Sachlichkeit
– vergaß ich ein Stück zu leben.
Im Spiegel meiner Umwelt
wollte ich mich selbst erschaffen
zu einer strahlendschönen Kreatur
– und blendete mich mit Eitelkeit.
Demontiert vom wahren Wort
des falschgeglaubten Freundes
verlor ich gewiss die letzte Gunst
– und wurde eines Besseren belehrt.
(09.2009 zuerst veröffentlicht im Magazin XY [nicht mehr erhältlich/online])
auch erhältlich in
immer (noch) wahr – 80 Gedichte
(164 Seiten, Erst-VÖ: 2019)